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Unsere Zielgruppe: Kayaye

Unsere Zielgruppe sind Frauen aus Nordghana, die in Accra als Kayaye (Lastenträgerin) arbeiten. Viele dieser jungen Frauen haben zwar eine allgemeine Schulbildung, können aber aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse keine weitere Bildung erlangen. Im Norden Ghanas gibt es außerdem kaum Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft. 

Das Leben als Kopfträgerin in Accra ist mühsam und auch gefährlich. Verdient werden wenige Cedi, oftmal reicht der Verdienst nicht einmal für Unterkunft und drei Mahlzeiten am Tag. Die Frauen leben zum Teil auf der Straße und sind vielen Gefahren ausgesetzt. Aber das harte Leben in der Stadt ist für viele immer noch attraktiver als das traditionelle, streng organisierte Leben in ihrem Heimatdorf.


Nicht alle Kayaye verfügen über einen formalen Bildungsabschluss. Wir konzentrieren uns auf die jungen Frauen, die einen Senior-Highschool- Abschluss haben und mehr Bildung und mehr Selbstbestimmung wollen. Wir sehen in ihnen ein großes Potential und möchten sie bei ihrer Karriere unterstützen. Vor allem auf dem Land sind Mädchen in Bildungsangelegenheiten immer noch benachteiligt. Wir setzen darauf, dass diese  Frauenin ihren Familien und Gemeinden als positive Role-Models gesehen werden.


Unser Ausbildungsziel: Medizinische Fachkräfte

Wir fokussieren unsere Förderung auf die Ausbildung medizinischer Fachkräfte. Ghana verfügt über ein sehr gutes Bildungssystem nach angelsächsischem Vorbild. Allerdings gibt es sehr viele gut ausgebildete junge Menschen, die auf dem ghanaischen Arbeitsmarkt, vor allem in der derzeitigen Wirtschaftskrise, keine Chance haben, da der Arbeitsmarkt übersättigt ist.

Bei medizinischen Fachkräften sind die Chancen besser: sie können eine Stelle im staatlichen Gesundheitswesen annehmen, in Privatkliniken arbeiten. Auch der Weg ins Ausland steht ihnen offen: viele Mediziner*innen und Pflegekräfte gehen nach Nordamerika oder nach Großbritannien, denn Englisch ist Ausbildungssprache. Ein Brain-Drain, das Abwandern von Fachkräften aus Ghana, ist in vollem Gange. 

Der Fachkräftemangel im Pflegebereich ist in Deutschland ein riesiges Problem und wir sind zunehmend auf ausländischen Fachkräfte angewiesen. Allerdings müssen hier zunächst die Sprachbarriere überwunden werden. Die Ausbildungen aus Ghana können anerkannt werden und die Bundesrepublik Deutschland hat bereits ein Zentrum für Fachkräftemigration in Accra eingerichtet.



Ein Beispiel ist unsere Stipendiatin Lateefa. 

Auf dem linken Bild sehen wir sie Mitte September 2024 bei der Arbeit in Accra- bis zum letzten Tag hat sie dort Seife verkauft.

Rechts in ihrer zweiten Woche am Nursing College in Sunyani, in der Ausgeh-Uniform des College.

Sie und ihre Familie bekommt eine echte Chance auf eine bessere Zukunft, durch eigene Anstrengung: die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll.

Allerdings: als Kayaye in Accra hat Lateefa gelernt, sich durchzukämpfen, bescheiden und vor allem zielstrebig zu sein.